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Forwarded from JugendInfo
Wahlen in Rojava erneut verschoben

Der hohe Wahlrat von Nord- und Ostsyrien hat bekannt gegeben, dass die für nächsten Dienstag angesetzten Gemeindewahlen auf August verschoben werden.
Damit gab der Rat dem Antrag mehrerer Parteienbündnisse statt, die mehr Zeit für die Wahlvorbereitungen gefordert hatten.
Zudem soll durch den Wahltermin am 8. August auch die Beteiligung internationaler Wahlbeobachter gewährleistet werden.

Ob auch die türkischen Angriffe und Drohungen in den letzten Tagen eine Rolle für die Entscheidung gespielt haben, ist unklar.
In den letzten Tagen hatte die Türkei ihre Angriffe auf die selbstverwalteten Gebiete verstärkt, dabei kam es zu Toten und Verletzten. Erdoğan hatte am 30. Mai behauptet, die Wahlen bedrohten die nationale Sicherheit der Türkei.

Die Wahlen sind die ersten Wahlen in Rojava seit 2017, alle weiteren Versuche, Wahlen abzuhalten, waren aufgrund von Angriffen der Türkei nicht durchführbar gewesen.
Forwarded from JugendInfo
Kampagne sammelt Spenden für Solarpanels für Rojava

Die Kampagne Solardarity Neue Energie für Rojava hat damit begonnen 1Million Euro für den Aufbau eines dezentralen Energienetzes in Rojava zu sammeln.

Die Energieinfrastruktur, wie Kraft- und Umspannungswerke, ist immer wieder Ziel der türkischen Angriffe. Ein Großteil dieser zentralen Energieversorgung ist dabei schon zerstört worden. Das Energienetz ist dadurch unzuverlässig und bricht immer wieder zusammen. Die Menschen sind daher auf Dieselgeneratoren angewiesen um sich weiter zu versorgen.

Die Kampagne möchte daher den Aufbau eines dezentralen Energienetzes unterstützen. Dafür sollen 1 Million Euro gesammelt werden.
Die Nachrichtenagentur ANF sprach mit 2 Landwirten, die seit mehreren Jahren Solarenergie nutzen, über die Vorteile, die sich für sie daraus ergeben.

Der Aufbau eines dezentralen Energienetzes ist eine Unterstützung des gesellschaftlichen Aufbaus in Rojava auf verschiedenen Ebenen.
Die Kampagne lädt dazu ein selbst aktiv zu werden.
Forwarded from JugendInfo
Luftangriffe und stationierte IS Söldner in Südkurdistan

Die türkische Armee hat im Nordirak erneut schwere Luftangriffe geflogen. Gestern Abend berichteten lokale Quellen von Bombardierungen, Artillerieangriffen und Angriffen durch Kampfhelikopter auf die Medya-Verteidigungsgebiete. Auch Bewegungen von Bodentruppen wurden berichtet. Türkische Panzer seien bis in das Stadtzentrum von Amêdiyê vorgedrungen. Selbst in der über 200 Kilometer von der türkischen Grenze entfernten Region Penjwen soll es zu Luftangriffen gekommen sein.

In der Großstadt Suleymania kam es am Nachmittag zudem zu einem mutmaßlichen Drohnenangriff der türkischen Armee auf ein Auto. Über Opfer ist bislang nichts bekannt.

Laut einer Erklärung der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) sollen sich unter den von der Türkei in die Region gebrachten Truppen auch IS-Kämpfer befinden. Bereits in der Vergangenheit hatte die Türkei syrische Söldner, darunter auch IS-Kämpfer, bei den Invasionen im Nordirak eingesetzt.
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🔴Update Krieg in Südkurdistan 10.7.2024 20:15 Uhr

In der südkurdischen Region Behdinan, in der Nähe der Stadt Şeladize, kam es heute zu spontanen Protestaktionen der Bevölkerung gegen die neuesten Besatzungsoperationen der türkischen Armee.

Dutzende Personen blockierten die Straße zwischen den Städten Şeladize und Amediye, die in den letzten Tagen Zentrum der türkischen Truppenbewegungen gewesen waren.

Die türkische Armee scheint derweil von der Lokalen KDP-Verwaltung freie Hand bekommen zu haben. Immer offener trägt sie dabei auch ihre Besatzungs- und Annexionspläne zur Schau.

Auf Schildern, die die türkische Armee an ihren Checkpoints aufstellt, warnt sie die Bevölkerung "sich nicht der türkischen Grenze zu nähern", wobei die Checkpoints über 15 Kilometer Luftlinie von der türkischen Grenze entfernt liegen.

Seit Tagen berichten lokale Quellen zudem davon, dass Bewohner immer wieder bei der Annäherung an der türkischen Checkpoints SMS mit der Nachricht "Willkommen in der Türkei" bekommen.
Forwarded from JugendInfo
🔴Update Krieg in Südkurdistan 12.7.2024 17:30 Uhr

Die türkische Armee setzt ihre Besatzungsoperation in Südkurdistan weiter fort.

Aktuell konzentrieren sich die Angriffe auf die Regionen Zap und Metina, sowie auf die nördlichen und westlichen Ausläufer der Gare-Bergkette. Dort wurden in den letzten 24 Stunden verschiedene Dörfer oder ihre Umgebung bombardiert, hier kam es wie schon in den letzten Tagen zu Bränden infolge der Bombardierungen.

Bei Bombardierungen in der Bradost-Region wurden 2 Zivilist:innen verwundet.
Die Bombardierungen ziehen wohl darauf ab, die verbliebene lokale Bevölkerung zu vertreiben.

In den vergangenen Nächten kam es zudem zu heftigen Angriffen auf Guerillastellungen, sowie zu Luftlandeoperationen der türkischen Armee, mindestens ein Helikopter der türkischen Armee soll dabei abgeschossen worden sein.

Infolge eines türkischen Drohnenangriffes auf ein Auto des ezidischen Senders Çira FM ist heute der Journalist Murat Mîrza Ibrahim bei einer Operation den Verletzungen erlegen.
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🔴Update Krieg in Südkurdistan 15.07.24 12:30 Uhr

Gestern und in der vergangenen Nacht haben sich die Bombardements der türkischen Armee weiter fortgesetzt. Gerade die Dörfer in der Region Metina und um die Stadt Amediye sind von heftigen Bombardements betroffen.

In der Nacht wurden in der Stadt zudem erneut großangelegte Truppen- und Materialverlagerungen registriert. Wohin die Truppen verschoben wurden, ist aktuell unklar.

In Gesprächen vergleichen Lokale Einwohner die Invasion der Türkei mittlerweile mit der Anfal-Operation durch Saddam Hussein, bei der in den 1980ern Zehntausende Kurd:innen getötet und vertrieben worden waren.

International ist kaum Protest gegen die Invasion zu vernehmen. Einzelne irakische Politiker und politische Fraktionen stellen sich aber mittlerweile offen gegen die Invasion und fordern den Abzug der türkischen Truppen.
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Erpressungsversuche für Kommunikation mit Öcalan

Wie die Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), dem Dachverband der kurdischen Freiheitsbewegung, gestern in einem Interview mitteilte, versucht der türkische Staat der kurdischen Bewegungen Zugeständnisse für eine Wiederaufnahme der Kommunikation mit PKK-Gründer Öcalan abzuringen.

Um was für Zugeständnisse es geht, erklärte sie nicht, allerdings lehne es die Bewegung ab, dass Öcalan wie eine Geisel behandelt werde, daher habe die Bewegung alle Angebote dieser Art kategorisch abgelehnt.

International fordern immer wieder Menschenrechtler:innen und Politiker:innen die Herstellung eines Kontakts zu Öcalan, wie zuletzt etwa 100 Personen des öffentlichen Lebens.

Abdullah Öcalan sitzt seit 1999 auf einer Gefängnisinsel in Isolationshaft, seit März 2021 fehlt jegliches Lebenszeichen von ihm. Die Bedingung seiner Haft widerspricht europäischem wie türkischem Recht, dennoch schweigt die Staatengemeinschaft dazu.
Forwarded from JugendInfo
🔴Update Krieg in Südkurdistan 18.07.24 20 Uhr
Ein Toter Zivilist, hunderte Vertriebene

Seit Wochen eskaliert die türkische Armee die Invasion in der kurdischen Region im Nord-Irak. Vorgestern veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation Community Peacemaker Teams (CPT) einen Bericht über die Angriffe seit einem Monat. Seit dem 15. Juni wurden demnach 9 Dörfer und mindestens 184 Familien vertrieben. 19 Häuser von Zivilist:innen wurden zerstört und ungefähr 68 km² Wald und landwirtschaftliche Fläche verbrannt.

In den Militärstützpunkten wurden Sender des türkischen Telefonnetzes eingerichtet, wodurch die Telekommunikation in über 110 Dörfern gestört wird. In Dörfern wie Miska drangen Soldaten in die Wohnhäuser ein, andere Orte wurden massiv bombardiert.

Heute Morgen beschoss eine türkische Drohne die Gemeinde Şîladizê, wobei mindestens ein Mensch getötet wurde. Dabei soll es sich um den 32-jährigen Osman Rekani halten. Er war Soldat der Peschmerga, bei der Bombardierung war er jedoch als Imker tätig.
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Nord- und Ostsyrien unter Beschuss

Am Montagabend wurde in Dêrik in Nord- und Ostsyrien ein Trinkwasserdepot von einer Drohne der türkischen Armee bombardiert. Menschen wurden laut der örtlichen Sicherheitsbehörden nicht verletzt.

Nur einige Stunden vor dem Angriff kam es bereits zu einem Bombenangriff auf ein seit längerem geräumten Militärposten der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in Qamişlo. Auch bei diesem Angriff wurde niemand verletzt und es entstanden vor allem Sachschäden am Dach.

Seit Juni 2020 führt die Türkei einen ständigen Drohnenkrieg gegen die Demokratische Selbstverwaltung (DAANES) und insbesondere gegen die kurdischen Gebiete Syriens an der Grenze zur Türkei, auch Rojava genannt.

Seit Ende letzten Jahres setzt die Türkei bei intensiven Angriffswellen auf die gezielte Zerstörung von lebensnotwendiger Infrastruktur. Dieses Jahr kam es bereits laut dem Rojava Information Center, zu 109 Drohnschlägen, bei welchen mindestens 28 Menschen ums Leben kamen.